Berge und Seen sind normal das Ideallandschaftsbild der Wanderer. Dass diese auch die Traumkulisse für Radler darstellen können, erfuhr die Radsportgruppe des Skiclubs bei ihrer diesjährigen Radfreizeit in den bayerischen Alpen, die von Wanderwart Walter Köhler geplant und durchgeführt wurde.

Der Tegernsee und Schliersee bildeten den Mittelpunkt dieser sportlichen Rad-Etappen. Noch am Anreisetag wurde zum Auftakt und „Aufwärmen“ eine Umrundung des Tegernsees unternommen. Die fünfzehnköpfige Radlergruppe wurde auf überwiegend ebenen Uferwegen durch Bad Wiessee, Rottach-Egern und den Ort  Tegernsee geführt, auf denen malerische Blicke über den See und auf das Gebirgspanorama ermöglicht wurden. Anstrengender wurde der nächste Tag – entlang der Weissach wurde Wild Bad Kreuth angesteuert und danach auf oft üblen Schotterwegen der Achenpass und der Sylvenstein-Stausee erreicht. Durch das Isartal über Lengries und Bad Tölz, mit seinen schönen Fassadenmalereien an den Giebelhäusern der Marktstraße, waren die Radwege gut ausgebaut und weitestgehend eben. Nach 90 Kilometer und 800 Höhenmeter wurde wieder der Startpunkt erreicht. Das bisherige sommerliche Wetter änderte sich - es gab einen Mix aus Sonne und Wolken und die Temperaturen gingen zurück. Einerseits nicht schlecht für die bevorstehende Radbergtour zum Spitzingsee. Konstant mit zehn bis zwölf Prozent Steigung zog sich der Fahrweg durch das Rottach-Tal bis zur Valepphütte hinauf. Oben angekommen öffnete sich eine Landschaft wie im Bilderbuch – Almen mit alten Holzhütten und im Hintergrund die Gipfel des Mangfallgebirges entschädigte für die Anstrengung. Schluchtähnliche Täler mit senkrechten Felswänden und rauschenden Gebirgsbächen rundeten diese romantischen Eindrücke ab. Nach einer Kaffee-Pause am Schliersee ging es auf dem Weg zurück zum Tegernsee noch einmal richtig zur Sache. Viele kurze Anstiege mit bis zu 24 Prozent Steigung und Schotterwegen zehrte nach 60 Kilometer und 950 Höhenmeter ordentlich an den Kräften. Das Wetter verschlechterte sich zusehens und am nächsten Tag regnete es in Strömen, so dass die letzte Tour nach Bayrischzell nicht durchgeführt werden konnte. Es wurde ein Alternativ-Programm gestartet, denn im Hotel hielt es niemand zurück. Ein Teil der Gruppe fuhr mit dem Auto nach Bayrischzell und eine andere besuchte das Freilichtmuseum des Skirennläufers Markus Wasmeier bei Schliersee. Das Museum zeigte historische Gebäude des bayerischen Oberlandes und stellte alte Handwerkskunst anschaulich vor.

Erstaunlich war, dass es bei den Radtouren zu keinerlei Ausfällen kam. Jeder Radler hielt durch, auch wenn`s manchmal schwer fiel und auch bei den Rädern gab es trotz der enormen Belastung keine Pannen. Erleichternd war, dass die Touren immer vom gleichen Hotel in Bad Wiessee aus gestartet wurden und somit kein  Gepäck mitgeführt werden musste.

WK

 

2018 Radtouren Tegernsee 085