Die Radsportabteilung des Skiclubs im Allgäu unterwegs
Das allgäuer Dorf Schwangau, wunderschön vor der Kulisse der Ammergauer Alpen gelegen, war zentraler Ausgangspunkt für vier abwechslungsreiche Radtouren.

Egal in welche Richtung die 13-köpfige Radlergruppe fuhr, erschien das Märchenschloss Neuschwanstein von König Ludwig II im Blickfeld. Der Kontrast der Eindrücke war kaum zu übertreffen, denn die Landschaft wechselte häufig ihr Erscheinungsbild. Dörfliche Idylle, sanfte Hügellandschaften mit saftig grünen Wiesen und immer wieder Ausblicke auf den Forggen- und Illasbergsee erlebten die Radler bei deren Umrundung. Bei einem Abstecher Richtung Reutte erreichte die Gruppe nach einem Anstieg zum Schwarzenberg das Königs-Schloss Hohenschwangau, von dessen Garten und Innenhof der waldumsäumte Alpsee, Schloss Neuschwanstein und wieder der Forggensee erblickt werden konnten. Mit der Ruhe war es nunmehr vorbei, denn das weltberühmte Märchenschloss war wie immer ein Touristenmagnet, denn Busse, Pferdekutschen und Menschenmassen bildeten hier ein wildes Durcheinander.
Es wurde wieder ruhiger, als die Radler am nächsten Tag auf dem gut ausgebauten Uferweg den Lech aufwärts fuhren. Durch die historische Altstadt von Füssen, mit seinen romantischen Gassen und Winkeln, wurde der Lechfall erreicht, bei dem das Wasser durch eine enge Felsschlucht toste. Die Landschaft veränderte sich – vom Alpenvorland, mit seinem lieblich hügeligen Almcharakter, stieß die Gruppe in ein erhalten gebliebenes Wildflusstal ein, das über weite Teile als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Meist oberhalb des Lechs verlief der Radweg mal über steil herabstürzende Gebirgsbäche, durch lichten Bergwald oder Almen und immer wieder konnte die urwüchsige Flusslandschaft bewundert werden.
Nicht nur die Landschaft änderte sich, sondern auch das Wetter. Vom anfänglichen Regen wurde es immer trockener und die kühlen Temperaturen stiegen auf sommerliche Werte. Am Bannwaldsee vorbei begannen nach Trauchgau auf der „König-Ludwig-Route“ viele kleine Bergetappen, die nur durch eine Besichtigungspause der Wallfahrtskirche Wies unterbrochen wurde. Dieser Barockjuwel steht mitten in der Natur abseits von jeder menschlichen Siedlung und ist Anziehungspunkt für viele Gläubige und Kunstinteressierte. In dem urigen und abseits gelegenen Gasthaus Unternogg, ein ehemaliges Forsthaus kurz vor Unterammergau, wurde nach mittlerweile vier Reifenplatten die verdiente Mittagspause eingelegt.
Man merkt schon deutlich, dass das Radfahren an Bedeutung zugenommen hat, denn die meisten Gasthäuser und Hotels haben sich darauf eingestellt und bieten Leihräder, Fahrradgaragen, Reparaturräume und Informationsmaterial an. Aber auch das Radwegenetz mit der entsprechenden Beschilderung werden immer besser und gerade in einer solch wunderbaren Gegend mit Bergpanoramen, Seen und Kulturgüter macht das Radeln besonders viel Spaß.

Euer Wanderwart
Walter Köhler


Text zu Bild:
Die Radgruppe des Skiclubs am Illasbergsee im Allgäu

2011-06-24

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